







© Pink Apple
April 2002
|
 |


Pink Apple in den Medien
Tagblatt vom 27.4.2002, Ostschweiz
von Martin Preisser
Ettore Cella («Lüthi und Blanc») eröffnete das fünfte Pink Apple Festival in Frauenfeld
Rund 30 Filme bietet das schwullesbische Filmfestival dieses Jahr in Frauenfeld und Zürich. Regisseur Ettore Cella rief zum geistigen Kampf um die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Sexualität auf.
Vor der Eröffnung im Frauenfelder Cinema Luna das gleiche Ritual wie im Jahr zuvor: Christliche Gruppen warnen mit Bibelsprüchen vor homosexuellem Tun. Diesmal waren aber auch die Veranstalter gewappnet und trugen ihrerseits Bibelsprüche vors Kino («Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet!»).
Im Thurgau entstanden
Stolz ist Organisator Daniel Bruttin, dass das Festival schon seinen fünften Geburtstag feiert. Pink Apple ist tatsächlich auf dem Land entstanden, im Thurgau, und hat seit zwei Jahren in Zürich ein weiteres Standbein. Bruttin weist darauf hin, dass das Festival die Möglichkeit biete, eine Konzentration von Filmen zu erleben, «in denen tatsächlich eine Frau einer Frau tief in die Augen schaut oder ein Mann einen Mann küsst». Auch dieses Jahr übernahm eine prominente Persönlichkeit das Patronat: Schauspieler und Regisseur Ettore Cella, bekannt aus Filmen wie «Utopie Blues», «Hinter den sieben Gleisen» und jüngst aus der Soap «Lüthi und Blanc» des Schweizer Fernsehens.
Im alten Griechenland
Cella beschwor mit kräftigen Worten die Kulturgeschichte der Homosexualität, ging zurück ins alte Griechenland, wo Freiheit gelebt und literarisch umgesetzt worden sei, und liess zwei Jahrtausende «Irrtümer» der Kirche Revue passieren. Gekämpft wurde immer um die Anerkennung der gleichgeschlechtlichen Liebe, auch im Thurgau. Der Kampf habe sich gelohnt, und gerade auch ein Festival wie Pink Apple sei ein Zeichen dafür, so der Eröffnungsredner. Nachdenklich stimmen musste, dass nach wie vor in 35 Ländern auf Homosexualität die Todesstrafe steht. Cella gab einen «Kriegsruf» aus: Der Kampf um Anerkennung einer «immer grösser werdenden Minderheit» müsse mit Ehrlichkeit, Anständigkeit und Intelligenz geführt werden.
Stichwort: Pink Apple Festival
Das Pink Apple Festival hat neben rund 30 Filmen im Cinema Luna in Frauenfeld und im Zürcher Arthouse Movie heute Samstag 17 Uhr und 19.30 Uhr einen Kurzfilm-Wettbewerb organisiert, an dem sich auch drei Schweizer Filme (darunter erstmals ein rätoromanischer) der Konkurrenz stellen werden. Eingereicht werden konnten für diesen Wettbewerb Filme und Videos mit schwullesbischer, bisexueller und Transgender-Thematik. Im Zusammenhang mit der Debatte um die Registrierung der gleichgeschlechtlichen Partnerschaft und der Anerkennung ihrer Rechte gibt es am Sonntag, 28. April, 17 Uhr, eine Diskussion. «Schwule und Lesben mit Kindern, eine Unmöglichkeit oder einfach natürlich?» Zusammen mit den Filmen «Schwule Väter» von Roland Kohler und «Papas» von Martin Gypkens will Pink Apple für dieses Thema ein Podium bieten. Beide Veranstaltungen finden im Frauenfelder Cinema Luna, Bahnhofstr. 57, statt. Weitere Infos unter www.pinkapple.ch
Link:
http://wwwx.tagblatt.ch/archiv/a_detail.cfm?tb_archiv=12&suche=635090&s01=pink%20apple&s02=&s03=
|